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Ein wohl aufeinander abgestimmtes Programm trug das Trio da vor, wie sich bald herausstellte. Denn im Nu gelang es der Berliner Schauspielerin das Publikum in die Geschichte
hereinzuholen und am Leid Roberts Anteil nehmen zu lassen, der in Zwickau weilend nicht nur fern der sich in Paris aufhaltenden Geliebten war, sondern sich auch noch mit der rufschdigenden blen Nachrede durch Claras Vater
herumschlagen musste. Wie schmerzlich Roberts Seelenzustand wohl zeitweise war, kam in Liedern wie "Wehmut" oder "In der Fremde" aus dem Liederkreis von Eichendorff, aber auch in Werken aus Dichterliebe,
Myrthen und Kinderszenen, zum Ausdruck, die der Freiburger Bariton Markus Haas überzeugend zu interpretieren verstand. Und auch Achim Goeres am Flügel hatte mehr als einmal Gelegenheit postwendend zu demonstrieren, wovon in
Briefen von Clara an Robert die Rede war. Wie sich das Spiel von Claras Klavierschülerinnen, die angeblich "vier Stunden dasselbe ohne aufzuhören" spielten, angehört haben mag, brachte Goeres dem Publikum ebenso
eindrücklich nah, wie das enthusiastische Spiel von Liszts (Ungarische Rhapsodie Nr. 6), nachdem dieser wieder gesundet war.
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Klug arrangiert steuerte der literarisch-musikalische Wechsel auf einen Höhepunkt zu. Vor Gericht wurde das, was Claras Vater gegen die Verbindung vorbrachte, gelesen von Markus Haas, kontrastiert mit Claras Gedanken und Gefühlen, die sie dem Tagebuch
anvertraute. Für sich einnehmen wollte er die Tochter, erreicht hat er die völlige Entzweiung, wie sie feststellte.
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Doch das waren nur Schauplätze am Rande. Zentral war die Geschichte dieser Liebe, die von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wurde. Mal war da das bange Hoffen beider, der Vater
möge doch noch einlenken, zu spüren, dann wieder zeigte sich das Verhältnis zwischen dem Vater und dem angehenden Schwiegersohn als völlig zerrüttet, sodass die Liebenden ein enormes Maß an Mut aufbringen mussten, um das
Ziel est im Auge zu behalten.
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